Frontbriefe
Montag, 2. März 2015
Vielleicht...
george peter j. | 02. März 15
...vielleicht sollten wir nicht so sehr danach fragen wo ein Mensch herkommt, was er tut, oder was er vor hat. Vielleicht sollten wir ihn einfach ein Stück begleiten...dann finden wir es von selbst heraus.

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Kritik mit Untertönen
george peter j. | 02. März 15
>Montag 2030<

Wiedermal ein Tag an dem man alles auf einmal will und dann doch so gar nichts schafft.
Man hängt fest. In seinen Gedanken, vor dem Rechner, im Netz, berieselt von Allerlei, betört von Musik, angetan von Texten. So viel wollte ich vor 2 Stunden noch schaffen. Küche, Bad, Zimmer, Wäsche, Papiere, Essen, Sport..... Nichts ist es geworden. Na ja fast nichts. Jemand wäre jetzt ganz stolz auf mich, dass ich nach Monaten der Schreibabstinenz mal wieder was raus lasse.
Arbeiten war ich auch schon. Immerhin. Die Gitarre durfte mal wieder ein paar Klänge von sich geben. Aber das war es dann auch schon.
Also wie immer, einfach mal drauf los.

Alleinstellungsmerkmal.
Ein Begriff den ich in den letzten Tagen des öfteren überdacht habe.
Daraus ergaben sich weitere Überlegungen.
Zu erst. Was ist das?
Ist es das, was wir neuzeitlich Individualismus nennen. Das, wonach alle so sehr streben?
Oder ist es ein besonderes Talent, etwas was nur wenige können und andere eben nicht?
Das, was nicht jeder hat?
Vertrödel ich meine Zeit im Netz (wie so oft), oder gehe durch die Stadt, so fallen mir allenthalben klägliche Versuche ins Auge dies zu erreichen. Der 40 jährige Hipster mit grünem Grobstrickmaschenschal, gegelten Haaren und verspiegelter Fliegerbrille. Die unglaublich kreativen Werbetexte an diversen Bioladenportalen. Die verrücktesten Namensgebungen in Getränkekarten, bei denen ich hinterher enttäuscht bin, weil es doch nur der nullachtfünfzehncocktail ist den ich eigentlich gar nicht mag.

Abheben um jeden Preis, so scheint es mir.

Auf der anderen Seite gibt es aber auch die Alleinstellungsmerkmale, nach denen ich selber suche.
In Kneipen zum Beispiel. Dort suche ich Tradition, Gemütlichkeit, gute Musik, vielleicht sogar live.
Tresengespräche, Menschen die ihre Handys gar nicht erst mitbringen, Frauen die mit mir Guinness trinken, ein Schachspiel im Regal irgend so was. Dinge die vom Aussterben bedroht sind. Aber all das sind gewachsene Merkmale. Authentisch und ungebrochen.

Also was hat es nun auf sich mit diesen Merkmalen mit denen wir uns und alles um uns herum zu etwas Besonderem machen wollen/sollen?

Der Markt hat uns beigebracht uns selbst zu vermarkten. Früher fand ich das OK, wenn es um Bewerbungsgespräche und dergleichen ging, aber jetzt?
Heute muss ich auf Facebook und Co. Auf jede Kleinigkeit achten. Lernt man eine neue Flamme kennen, so müssen schleunigst alle Fotos, auf denen eine Verflossene zu sehen sein könnte, verschwinden. Kommentare müssen mit hellseherischen Fähigkeiten geschrieben werden, denn man weiß ja nicht wem man in den nächsten Monaten so begegnet und was der/diejenige davon hält. Hat man jedoch gar kein Profil so wird man als hinterweltlerisch abgestempelt. Stolperdrähte an jeder Ecke und vergisst man eine Kleinigkeit, so ist die Liebschaft vorbei bevor sie richtig angefangen hat.
Ich bin dankbar für jede neue Bekanntschaft, die sich für mich vis a vis interessiert und der solche Dinge egal sind. Leider sind diese Menschen sehr sehr selten geworden.
Danke fürs Zuhören. G.P.J. ;)

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